Bartsch |
Batt |
Endler |
Fühmann |
Heym |
Jakobs |
Kirsch
R. Links |
Plenzdorf |
Scherzer |
Stade |
Villain |
Wegner
Stefan Heym - Schriftsteller

Foto: Internet
"Mein Lieblingsbuch ist "Der König David Bericht". Aus ihm habe ich viel gelernt über das gefährliche Verhältnis von Geist und Macht. Ich habe mich damals auch gefragt, woher hat der Autor diese intime Kenntnis ihrer Mentalität? Heute weiß ich, sie ist eine Folge von anhaltenden Zusammenstößen mit den Mächtigen."
Klaus Schlesinger: Berliner Zeitung, 9.4.1998.
Angaben zur Biografie
1913 | wird Heym in Chemnitz unter dem Namen Helmut Flieg als Sohn eines jüdischen Kaufmannes geboren. |
---|---|
1931 | muss er das Chemnitzer Gymnasium wegen eines antimilitaristischen Gedichts verlassen. |
1932 | Nach dem Abitur studiert Stefan Heym Philosophie, Germanistik und Zeitungswissenschaften in Berlin. Er verfasst erste journalistische Beiträge für verschiedene Berliner Zeitschriften, unter anderem für Ossietzkys "Weltbühne". |
1933 | Helmut Flieg nimmt das Pseudonym Stefan Heym an. Er emigriert in die CSR und arbeitet als Journalist für deutschsprachige und tschechische Zeitungen. |
1935 | Heyms Vater begeht Selbstmord, andere Familienmitglieder werden später in Vernichtungslagern der Nationalsozialisten umgebracht. Übersiedelung in die USA |
1936 | Beendigung des Universitätsstudiums in Chicago mit einer Magisterarbeit über Heinrich Heine, arbeitet anschließend als Tellerwäscher, Vertreter, Kellner, Verkäufer, Korrektor |
1937 - 1939 | Chefredakteur der antifaschistischen Wochenzeitung "Deutsches Volksecho" in New York |
1942 | Veröffentlichung des ersten Romans "Hostages" (dt. 1958 "Der Fall Glasenapp") |
1943 | Eintritt in die US-Armee, Redakteur der "Frontpost" des Senders Luxemburg |
1945 | Mitbegründer der Zeitung "Neue Zeit" in München, wegen "prokommunistischer Haltung" in die USA zurückversetzt und aus der Armee entlassen |
1951 | verlässt aus Protest gegen den beginnenden Koreakrieg die USA, gelangt über Warschau nach Prag und lässt sich mit seiner amerikanischen Frau 1952 in Ost-Berlin nieder |
1953 | Mitglied des P.E.N.-Zentrums Ost und West |
1953 - 1956 | Kolumne "Offen gesagt" bei der Berliner Zeitung |
1954 | Auszeichnung mit dem Heinrich-Mann-Preis, Mitglied des Vorstandes des Deutschen Schriftstellerverbandes |
1956 | Kontroverse mit Walter Ulbricht auf dem IV. Schriftstellerkongress |
1959 | Nationalpreis II. Klasse der DDR |
1965 | Angriff Erich Honeckers gegen das Manuskript "5 Tage im Juni" auf der 11. Tagung des ZK der SED |
1974 | Erscheinen des Romans "Fünf Tage im Juni" in der BRD |
1976 | Mitunterzeichner der Protestpetition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns |
1978 | Ausschluss vom VIII. Kongress des Schriftstellerverbandes |
1979 | Verurteilung wegen Devisenvergehen nach der Drucklegung des Romans "Collin" in der BRD, Ausschluss aus dem Schriftstellerverband |
1993 | Ehrenpräsident des Deutschen P.E.N.-Zentrums Ost |
1994 | eröffnet als Alterspräsident (PDS- Abgeordneter) mit einem Plädoyer für Toleranz den Deutschen Bundestag |
2001 | stirbt in Israel, Beisetzung auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee |
Werkauswahl
1950 | "Kreuzfahrer von heute" (Roman) |
---|---|
1958 | "Der Fall Glasenapp" (Roman) "Offen gesagt. Neue Schriften zum Tage" |
1969 | "Lassalle" (Roman) |
1972 | "Der König David Bericht" (Roman) |
1974 | "Fünf Tage im Juni" (Roman) |
1979 | "Collin" (Roman) |
1981 | "Ahasver" (Roman) |
1984 | "Schwarzenberg" (Roman) |
1988 | "Nachruf" (Autobiografie) |
1990 | "Auf Sand gebaut" (Erzählungen) |
1995 | "Radek" (Roman) |